Johan de Witt war ein bedeutender niederländischer Politiker und Diplomat des 17. Jahrhunderts. Er wurde am 24. September 1625 in Dordrecht geboren und starb am 20. August 1672 in Den Haag.
De Witt war ein Mitglied der regierenden Patrizierfamilie De Witt und trat früh in niederländische politische Ämter ein. Er war von 1653 bis 1672 Raadpensionaris (Ratspensionär) von Holland, das zu dieser Zeit die dominierende niederländische Provinz war. Als Raadpensionaris hatte De Witt großen Einfluss auf die Außenpolitik und die Verwaltung der Niederlande.
Besonders bekannt ist De Witt für seine Rolle in den Kriegen gegen England, insbesondere während des sogenannten Ersten Englisch-Niederländischen Krieges (1652-1654). Er war ein Verfechter des wirtschaftlichen Protektionismus und des Ausbaus der niederländischen Marine, um die Handelsinteressen der Niederlande zu schützen.
De Witt wurde jedoch auch von seinen politischen Gegnern heftig angegriffen. Insbesondere der Oranier Wilhelm III., der spätere niederländische König, und seine Anhänger verachteten De Witt und beschuldigten ihn der Korruption und der Schwächung der Niederlande.
Im Jahr 1672 kam es schließlich zum sogenannten Rampjaar (Desasterjahr), als die Niederlande von einer Koalition aus England, Frankreich und dem Bischof von Münster angegriffen wurden. Während dieser turbulenten Zeit wurde De Witt von einem wütenden Mob in Den Haag ermordet.
Johan de Witt wird als einer der fähigsten und einflussreichsten Politiker seiner Zeit angesehen. Seine politischen Prinzipien und Ideen hatten einen großen Einfluss auf die Entwicklungen des niederländischen Staates und der europäischen Politik im 17. Jahrhundert.
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